Bruderschaftsversammlung wählt neuen Bruderrat
… es ist der Alte.
Am 25. November fand die laut Satzung alle zwei Jahre vorgeschriebene Mitgliederversammlung der St. Jakobusbruderschaft Trier statt, die bei uns “Bruderschaftsversammlung” heißt. Coronabedingt konnte die letzte Versammlung im November 2020 nur virtuell stattfinden. Diesmal waren die anwesenden Mitglieder nach der Hl. Messe in der Liebfrauen-Basilika, in der besonders für die zuletzt verstorbenen oder kranken Mitglieder und ihre Familien gebetet wurde, wieder im Pfarrheim Liebfrauen versammelt. Man war sichtlich froh, sich wiedersehen zu können – ganz ohne Masken.
Im Rechenschaftsbericht wies Sekretär Markus Nicolay auf die weiterhin problematische Mitgliederentwicklung hin. So ist die Bruderschaft in den letzten beiden Jahren erstmals seit ihrer Wiederbegründung geschrumpft, von vormals 268 auf nun 250 Mitglieder. Zunehmend spielen Altern und Tod von Mitgliedern hier eine bedeutende Rolle. Der Altersdurchschnitt liegt bei 70 Jahren. Die wenigen Neuzugänge konnten diese schon seit Jahren andauernde Entwicklung nicht aufhalten. Die “heranwachsende” Generation von Pilgern informiert und vernetzt sich zunehmend virtuell und ist ganz offensichtlich weniger bereit, sich für das Projekt “Pilgern” vereinsmäßig zu organisieren oder gar zu engagieren. In einem Klausurtag im Januar will der neue Bruderrat die Entwicklung genauer analysieren und Konsequenzen für die strategische Ausrichtung der Bruderschaft ziehen.
Corona- und altersbedingt konnten eine Reihe von geplanten Veranstaltungen im Berichtszeitraum 2020/2021 nicht durchgeführt werden. Als Erfolg wurde das Jakobusfest 2021, mit Spendenübergabe an die Pfarrei Litdorf-Rehlingen für die dortige Jakobuskirche und das fest etablierte Format des “Schnupper-Pilgerns” angesehen.
Die Zahl der zu betreuenden Pilger im Pilgerbüro in der Trierer Dominformation erreichte mit über 1200 betreuten Pilgern im ersten Coronajahr 2020 ein Allzeithoch, was sich wohl aus den gesperrten Fernpilgerwegen in Frankreich und Spanien erklären lässt und zu einem Ausweichen auf regionale Routen geführt hat. Hier stieß die neu kreierte Pilgerurkunde für in Trier ankommende Pilger auf eine hohe Nachfrage. Mit über 600 ausgestellten Urkunden kamen wir mit der Produktion kaum nach. Das Jahr 2021 verzeichnete hingegen einen deutlichen Einbruch bei den Pilgern (846), was einerseits auf die Verunsicherung durch Corona zurückzuführen ist, andererseits aber auch auf Nachholeffekte auf den Fernrouten, da Frankreich und Spanien, zwar mit Einschränkungen, aber wieder offen waren. Die Zahl der über die Homepage bestellten Pilgerausweise ist in den letzten Jahren kontinuierlich rückläufig, was auf die herabgesetzten Anforderungen an ausstellenden Institutionen und Organisationen und damit auf eine Vervielfachung des Angebotes zurückgeführt werden kann. Trotzdem werden aktuell noch über 300 Ausweise in ehrenamtlicher Arbeit ausgestellt und per Post versandt.
Die Homepage der Bruderschaft hat in diesem Jahr ein Update erfahren. Die von den Nutzern am häufigsten gesuchten Punkte: Ausweise – Quartier in Trier – Pilgerwege von und nach Trier sind nun unmittelbar auf der Startseite abrufbar. Ein datenschutzkonformer Newsletter wird nun angeboten. Die Datenbanken und die Software wurden auf den aktuellen Stand gebracht.
Die Zahl der Teilnehmer am Projekt “Pilger willkommen”, das Pilgern in und um Trier die Möglichkeiten zum privaten Übernachten anbietet, ist wohl aus den o. g. Gründen ebenfalls stark rückläufig. Ein entsprechender Aufruf im Pfarrbrief der Trierer Innenstadtpfarrei Liebfrauen hat immerhin eine neue “Herberge” ergeben.
Von den vier in Trier mündenden Jakobuswegen werden zwei von unserer Bruderschaft ganz oder teilweise betreut, die Fragen und Entwicklungsmöglichkeiten wurden in einer längeren Aufstellung des Wege-Check-Verantwortlichen Wolfgang Welter aufgeführt, die den Mitgliedern zusammen mit dem Protokoll der Bruderschaftsversammlung zur Kenntnis gegeben wird.
Aus dem wissenschaftlichen Beirat konnte berichtet werden, dass es in Zusammenarbeit mit der Universität in Aachen ein neues Buchprojekt gibt, das im kommenden Jahr erscheinen soll.
Im Jahr 2023 feiert die St. Jakobusbruderschaft Trier das 20. Jubiläum ihrer Wiederbegründung. Folgende Veranstaltungen sind bereits geplant: die thematisch akzentuierten Jakobusabende, jeweils am letzten Freitag der ungeraden Monate, das Jakobusfest um den 25. Juli, das Schnupperpilgern im Herbst und eine Pilgerwanderung für Mitglieder auf dem Hunsrücker Jakobusweg von Mainz kommend, der deckungsgleich mit dem Ausonius-Weg ist.
Nachdem die Kassenprüfer dem scheidenden Bruderrat (Vorstand) eine ordnungsgemäße Geschäftsführung bescheinigen konnten, wurde der Bruderrat entlastet.
Zur Neuwahl des Bruderrates standen alle bisherigen Mitglieder erneut zur Verfügung. Brudermeister und Stellv. Brudermeisterin konnten so in ihren Ämtern bestätigt werden. Für die weiteren vier Mitglieder gab es eine weitere Kandidatur. In geheimer Abstimmung wurden schließlich die bisherigen Mitglieder ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt. Auch die beiden Kassenprüfer wurden erneut gewählt. Der neue Bruderrat berief daraufhin den bisherigen Spiritual und den bisherigen Sekretär erneut in ihre Ämter.
Nach der Bruderschaftsversammlung ging es zum nun schon traditionellen Stammtisch in ein nahegelegenes Restaurant. So konnte dieser für das Leben der St. Jakobusbruderschaft Trier so wichtige Abend in fröhlicher Stimmung beendet werden.