Fußwaschung mit Pilgerinnen und Pilgern

Das Motto des Heiligen Jahres Anlass „Pilger der Hoffnung“ hat Bischof Dr. Stephan Ackermann dazu bewogen, Mitgliedern der St. Jakobusbruderschaft Trier sowie Pilgerinnen und Pilgern und sechs Mittwirkenden des Helferdienstes der Heilig-Rock-Tage während der Gründonnerstagsliturgie die Füße zu waschen. Aus den Reihen der SJB waren dies: Dr. Hans und Gesa Nortmann sowie Anne Basten und Jakob Patuschka. Zwei weitere Personen waren von Hannover aus auf dem Pilgerweg durch die Eifel (Via Coloniensis von Köln nach Trier) unterwegs und erst am Gründonnerstag-Nachmittag in Trier angekommen. Sie hatten sich vorab zur Mitwirkung bei der Fußwaschung bereit erklärt. Im Anschluss an die Abendmahlfeier lud der Bischof seine Gäste zum Imbiss und Austausch in den Romanischen Saal ein.

Der Bischof fragte bei der Liturgie: „Passt die Botschaft Jesu wirklich in diese Welt? Ist sie nicht so steil und abgehoben, dass sie nur zu Sonn- und Feiertagen passt? Wie will das Evangelium von der Fußwaschung den Realitäten unserer Welt standhalten?“ Offenbar sei nicht Nächstenliebe das Gebot der Stunde, sondern „Abgrenzung, Aufrüstung, Bereitschaft zur Verteidigung – verbal, wirtschaftlich, militärisch“. Man habe den Eindruck, es sei „aktuell nicht die Stunde, einander die Füße zu waschen, sondern die Köpfe“, so Ackermann.  Deshalb sei es richtig und wichtig, dass sich die Kirche nicht nur auf das Neue Testament berufe, sondern die gesamte Heilige Schrift höre. Man könne der biblischen Botschaft nicht vorwerfen, sie wüsste nicht um die Realitäten dieser Welt: „Sie weiß sehr wohl, wozu Menschen in der Lage sind, im Guten wie im Bösen.“

Text und Bild: Dr. Martin Lörsch/Bischöfliche Pressestelle Trier