Neue Blicke auf das “Phänomen Pilgern”

Das längst nicht mehr nur religiös geprägte „Phänomen Pilgern“ verändert sich rasant: Facetten der neuen Entwicklungen auf den Pilgerrouten in Europa zeigt das neu erschienene Buch „Pilgern auf Jakobswegen im Wandel“ auf. Herausgeber des Bandes ist die St. Jakobusbruderschaft Trier (SJB), in Kooperation mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH). Professor Andreas Voth vom Geographischen Institut  der RWTH stellte das Buch im Rahmen einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jakobusvereinigungen am 3. November in Trier vor.

Im Mittelpunkt des von Studierenden und Lehrenden verfassten Bandes steht die Frage, wie sich Pilgern auf den Jakobswegen entwickelt. So untersuchen die Beiträge der zwölf Autorinnen und Autoren zum Beispiel die Motivation von Pilgern, warum sie sich auf den Weg machen: Dies sind nicht mehr nur religiöse Gründe, sondern eine Vielzahl neuer persönlicher Beweggründe wie etwa Umbrüche oder Neuorientierungen im Leben. Die steigende Tendenz zum organisierten „Pilgertourismus“ wird ebenfalls betrachtet und analysiert. Eine Rolle spielen auch digitale Informationsmöglichkeiten, die jüngere und ältere Leute gleichermaßen nutzen. Einen Schwerpunkt legt das Buch auf die Zeit der Corona-Pandemie, als Pilgern vor allem im Ausland nur unter großen Einschränkungen möglich war, sich aber viele Menschen für die Pilgerrouten “vor der Haustür“ entschieden. Hier wurden verstärkt Pilger auf regionalen Jakobswegen wie zum Beispiel dem Mosel Camino oder der „Via Coloniensis“ von Bonn nach Trier gezählt. Dies alles führt das Buch unter wissenschaftlicher Perspektive zusammen.

Info: St Jakobusbruderschaft Trier (Hg-): „Pilgern auf Jakobswegen im Wandel. Entwicklungen – aktuelle Herausforderungen – Trends“, Echter Verlag, 29,00 €.