Neue Pilgerherberge in Borg

vom Initiator der Herberge, Herrn Wehr

Die Entstehung des Pilgerraums,

nach meiner Wanderung im Jahr 2020 sprach ich immer wieder Pilger an, um zu erfahren, ob sie etwas brauchen und aus Interesse wie es Ihnen auf Ihrer Reise so ergeht. Ich hatte fast nur positive Erfahrungen erlebt und wollte anderen dies zurückgeben. So entstand die Idee allen Pilgern eine Möglichkeit zu bieten, um eine gemütliche Pause zu machen. Meine Anfrage beim Kirchenvorstand, um die Räumlichkeit der alten Bibliothek dafür zu nutzen wurde positiv entschieden. Nach 2-3 Tagen räumen und säubern war der Raum dann dafür einsatzbereit. Ich hatte ein Feldbett, einen Stempel und kühle Getränke, um den Pilgern einen kleinen Wunsch zu erfüllen. Ich habe ein Gästebuch hingelegt in der Hoffnung das sich vielleicht jemand einträgt. Was dann passiert ist, hätte ich nie geglaubt. Im ersten Jahr haben sich ca. 100 Leute eingetragen, die hier Pause gemacht haben. Dabei wusste niemand etwas von dem Raum. Bis auf ein kleines Schild an der Tür deutet nichts auf diesen Raum. Ich habe mich mit über 50 Leuten unterhalten und war fasziniert, wie unterschiedlich die Gründe fürs Pilgern sind. Bei mir war es ein Abenteuer und eine Herausforderung den Weg zu schaffen. Es gibt Leute, die laufen aus Verzweiflung, andere auf dem Weg zu Gott, als Abenteuer, aus Dankbarkeit, aus Langeweile und Zeitvertreib, wieder andere laufen aus einem inneren Zwang und sind das ganze Jahr auf der ganzen Welt zu Fuß unterwegs. Alle mit denen ich gesprochen habe, waren mehr als glücklich diese Station gefunden zu haben. Etwas Schatten, ein trockenes Plätzchen und ein kaltes Getränk sind auf dieser Reise mehr wert als alles Gold auf der Welt. Einige sind sogar 2 Tage geblieben, um den „Komfort“ zu genießen. Die ganzen Erfahrungen und die Kontakte, die ich im ersten Jahr gemacht habe, haben mir gezeigt das es die richtige Entscheidung war und das ich mit wenig Aufwand anderen Menschen wieder etwas Mut geben kann. Der Raum hat inzwischen eine Toilette und wird jetzt nach und nach, je nach meinen Mitteln immer weiter ausgebaut, so das in Zukunft noch Wasch- und Kochgelegenheit dazukommen. Vielen Dank an die Kirchengemeinde für den Raum und vielen Dank an die Bruderschaft für Ihre Unterstützung.

Ich wünsche allen Wanderern einen „Buen Camino“.