Pilgern auf dem Hunsrück-Camino – Rheinböllen-Kirchberg

… und hier für den geduldigen Leser eine zweite Perspektive von unserem Jakobusbruder Alfred Hoffmann

Herrlicher Sonnenschein empfing die angereiste Pilgerschar am Samstag, den 8. Juni gegen 11:00 Uhr auf dem Platz vor der Kirche St. Erasmus mit ihrem weithin sichtbaren Turm. Bei traumhaftem Wetter führte uns die Markierung am Schwimmbad vorbei zum südwestlichen Ortsende. Die hier beginnende Birkenallee geleitete uns nach Westen, ehe der Weg am Wasserhochbehälter nach recht abbog und nach wenigen Metern durch den Wald uns zur kleinen Waldsiedlung geleitete.

Auf weichem, mit Tannennadeln bedecktem Waldboden, erreichte wir vor Wahlbach einen kleinen Rastplatz und vor uns die freie Feldflur. Durch diese ging es dann südlich an Wahlbach vorbei bis zum dortigen, weit außerhalb, befindlichen Friedhof von Wahlbach.

Von dort folgten wir einige hundert Meter der ins Tal führenden Straße, ehe der Camino im Tal nach recht abbog und aufwärts führte. Auf fast unberührtem Waldboden wurden einige Windkraftwerke umrundet, ehe wir oberhalb von Mutterschied weiter talwärts in Richtung des Rinkenbach abbogen. Wie schon mehrfach unterwegs waren auch hier, launischerweise, Hinweiszeichen von Brennnesseln verdeckt und luden zum Suchen ein.

Der in nordwestlicher Richtung im Tal fließende Rinkenbach geleitete uns auf der restlichen Wegstrecke zum Simmersee und des dortigen Wirtshaus „Domäne“ wo uns auf der Terrasse kühle Getränke die Ankunft versüßten und auch die Hälfte unserer Pilgergruppe übernachtete.

Die zweite Hälfte unserer Gruppe begab sich nach der willkommenen Erfrischung zu dem im Zentrum von Simmern gelegenen „Gästehaus Nr. 3“ zum „Relaxen“, ehe alle zum gemeinsamen Abendessen im Wirtshaus „Domäne“ wieder zusammenkamen. Gut gelaunt gab es viel über die schöne Wanderung und den Verlauf unserer Pilgerstrecke zu erzählen und sich auszutauschen.

Der 09.06., Sonntag begann für alle mit einem guten und ausgiebigen Frühstück, und für Gerd mit einem neuen Lebensjahr in netter Runde. Nochmals herzlichen Glückwunsch an Ihn und möge Gottes Segen allzeit mit Ihm sein.

So trafen wir uns alle wohlgemut und erfrischt von der heute etwas angenehm kühlerer Temperatur an der über den Simmerbach führenden Brücke in der Mitte von Simmern um diesem, den „Camino“ begleitenden Bachlauf gen Kirchberg zu folgen. Schon bald war im Morgenlicht Ohlbach erreicht und es ging stetig aufwärts durch Wiesen und Äcker, an Rinderweiden vorbei, bis wir zur Mittagszeit das Örtchen „Schönborn“ erreichten.

Eine frisch gemähte und mit Obstbäumen bestandenen Wiese kurz vor Schönborn bot uns den idealen Platz für die sonntägliche, von Martin ausgerichtete Messe, welche uns Kraft spendete, diesen gemeinsamen Tag zu genesen und unsere Gedanken auf den noch vor uns liegenden Weg auszurichten.

Durch Schönborn, weiterhin dem Hunsrückcamino folgend, wanderten wir durch stille Wiesen und Wald und Talabschnitte. Im Tal unterhalb von Rödern erreichten wir ehemalige Lötscher Mühle mit ihrem abgängigen oberschlächtigen Mühlrad, welches noch auf seine Restaurierung wartet.

In Serpentinen bergan wurde der Ort Rödern erreicht und die neben den ersten Häusern erwartete uns die Andachtskapelle „Heiligenhäuschen“ welches sich mit seinen ausreichenden Sitzgelegenheiten sich als willkommenen Rastplatz anbot, ehe es durch den Ort weiterging. Das schnurgerade zum Tagesziel Alphaltband Richtung Tagesziel verlassen wir kurz nach dem Ortsausgang, um links in den Wald abzubiegen. Dieser gut markierte Weg bring uns zurück zu Feld und Flur und anschließend zu unserem Tagesziel dem Marktplatz von Kirchberg, der ältesten Stadt im Hunsrück, von wo wir schon mit guten Gedanken an die nächste Wanderung auf dem „Hunsrückcamino“ 2025 unseren Heimweg antraten

Mein Dank an alle Gefährten, welche dieses Wochenende unvergesslich machten. Ebenso Dank nach „Oben“ für die uns geschenkten Sonnenstunden, welche unserer Wanderung und den „gemeinsamen Weg“ erst so erlebnisreich machten.