Pilgern auf dem Hunsrück-Camino – Rheinböllen-Kirchberg
der erste Blick von unserem Spiritual Martin Lörsch
Unter optimalen Bedingungen zum Pilgern und bei sonnigem Wetter verbrachte eine 11-köpfige Gruppe der St. Jakobusbruderschaft das zweite Pilgerwochenende auf dem Hunsrücker Jakobsweg.
Alfred Hoffmann, Hubert Schnabel und Wolfgang Welter hatten Organisation, Pilgerroute und Programm sorgfältig vorbereitet und miteinander abgestimmt.
Nachdem alle am vereinbarten Startpunkt vor der Rheinböllener Pfarrkirche St. Erasmus eingetroffen waren, spendete Spiritual Martin Lörsch den Pilgersegen.
Der Weg führte dann schnell aus Rheinböllen hinaus in die wunderbare und vielfältige Natur des Hunsrücks. Die Jakobsmuschel auf Schildern und Aufklebern wies uns ebenso den Weg wie das ‚AU‘ des Hunsrückvereins, das uns daran erinnerte, dass wir als Pilger auf der alten Römerstraße (Ausoniusweg) von Bingen nach Trier unterwegs waren.
Am Nachmittag traf die Gruppe in Simmern ein und beendete dort die erste Etappe mit einer fröhlichen Kaffeerunde in einem Gasthaus am Simmersee. Dann bezogen die Teilnehmenden ihre Zimmer in den zwei reservierten Häusern in der Stadt. Ein gemeinsames Abendessen und ein Nachtgebet am See beendeten den ersten Tag.
Am Sonntagmorgen kam die Pilgergruppe nach dem Frühstück wieder zusammen, um in Richtung Kirchberg aufzubrechen.
Unterwegs hielten wir immer wieder Ausschau nach einem geeigneten Platz für den Gottesdienst. Unmittelbar vor dem Ortseingang von Schönborn wurden wir fündig: Neben einem Holzstapel und vor einem kleinen Park versammelte sich die Gruppe zur Eucharistie. Kurzentschlossen rollte man einen Baumstamm heran und verwandelte ihn in den Messtisch. Die folgende Gruppenmesse wird allen über die Tage hinaus in Erinnerung bleiben, nicht zuletzt deshalb, weil Gerd Friedrichs mit uns seinen 65. Geburtstag gefeiert hat.
Gegen 15:00 Uhr erreichten wir die Stadt Kirchberg, Ziel der zweiten Pilgeretappe auf dem Hunsrück-Camino. Auf dem Marktplatz fanden wir in einem Eiscafé den würdigen Abschluss von zwei dicht gefüllten Tagen mit tollen Erlebnissen und intensiven Gesprächen. Nachdem die Fahrzeuge herbeigeschafft waren, verabschiedeten wir uns und brachen in verschiedene Richtungen nach Hause auf – in der Erwartung auf ein baldiges Wiedersehen, spätestens zu den nächsten beiden Etappen im kommenden Jahr.
Die Einladung zur Teilnahme daran wird sich dann selbstverständlich wieder an alle Mitglieder der SJB richten.
… und hier für den geduldigen Leser eine zweite Perspektive von unserem Jakobusbruder Alfred Hoffmann
Herrlicher Sonnenschein empfing die angereiste Pilgerschar am Samstag, den 8. Juni gegen 11:00 Uhr auf dem Platz vor der Kirche St. Erasmus mit ihrem weithin sichtbaren Turm. Bei traumhaftem Wetter führte uns die Markierung am Schwimmbad vorbei zum südwestlichen Ortsende. Die hier beginnende Birkenallee geleitete uns nach Westen, ehe der Weg am Wasserhochbehälter nach recht abbog und nach wenigen Metern durch den Wald uns zur kleinen Waldsiedlung geleitete.
Auf weichem, mit Tannennadeln bedecktem Waldboden, erreichte wir vor Wahlbach einen kleinen Rastplatz und vor uns die freie Feldflur. Durch diese ging es dann südlich an Wahlbach vorbei bis zum dortigen, weit außerhalb, befindlichen Friedhof von Wahlbach.
Von dort folgten wir einige hundert Meter der ins Tal führenden Straße, ehe der Camino im Tal nach recht abbog und aufwärts führte. Auf fast unberührtem Waldboden wurden einige Windkraftwerke umrundet, ehe wir oberhalb von Mutterschied weiter talwärts in Richtung des Rinkenbach abbogen. Wie schon mehrfach unterwegs waren auch hier, launischerweise, Hinweiszeichen von Brennnesseln verdeckt und luden zum Suchen ein.
Der in nordwestlicher Richtung im Tal fließende Rinkenbach geleitete uns auf der restlichen Wegstrecke zum Simmersee und des dortigen Wirtshaus „Domäne“ wo uns auf der Terrasse kühle Getränke die Ankunft versüßten und auch die Hälfte unserer Pilgergruppe übernachtete.
Die zweite Hälfte unserer Gruppe begab sich nach der willkommenen Erfrischung zu dem im Zentrum von Simmern gelegenen „Gästehaus Nr. 3“ zum „Relaxen“, ehe alle zum gemeinsamen Abendessen im Wirtshaus „Domäne“ wieder zusammenkamen. Gut gelaunt gab es viel über die schöne Wanderung und den Verlauf unserer Pilgerstrecke zu erzählen und sich auszutauschen.
Der 09.06., Sonntag begann für alle mit einem guten und ausgiebigen Frühstück, und für Gerd mit einem neuen Lebensjahr in netter Runde. Nochmals herzlichen Glückwunsch an Ihn und möge Gottes Segen allzeit mit Ihm sein.
So trafen wir uns alle wohlgemut und erfrischt von der heute etwas angenehm kühlerer Temperatur an der über den Simmerbach führenden Brücke in der Mitte von Simmern um diesem, den „Camino“ begleitenden Bachlauf gen Kirchberg zu folgen. Schon bald war im Morgenlicht Ohlbach erreicht und es ging stetig aufwärts durch Wiesen und Äcker, an Rinderweiden vorbei, bis wir zur Mittagszeit das Örtchen „Schönborn“ erreichten.
Eine frisch gemähte und mit Obstbäumen bestandenen Wiese kurz vor Schönborn bot uns den idealen Platz für die sonntägliche, von Martin ausgerichtete Messe, welche uns Kraft spendete, diesen gemeinsamen Tag zu genesen und unsere Gedanken auf den noch vor uns liegenden Weg auszurichten.
Durch Schönborn, weiterhin dem Hunsrückcamino folgend, wanderten wir durch stille Wiesen und Wald und Talabschnitte. Im Tal unterhalb von Rödern erreichten wir ehemalige Lötscher Mühle mit ihrem abgängigen oberschlächtigen Mühlrad, welches noch auf seine Restaurierung wartet.
In Serpentinen bergan wurde der Ort Rödern erreicht und die neben den ersten Häusern erwartete uns die Andachtskapelle „Heiligenhäuschen“ welches sich mit seinen ausreichenden Sitzgelegenheiten sich als willkommenen Rastplatz anbot, ehe es durch den Ort weiterging. Das schnurgerade zum Tagesziel Alphaltband Richtung Tagesziel verlassen wir kurz nach dem Ortsausgang, um links in den Wald abzubiegen. Dieser gut markierte Weg bring uns zurück zu Feld und Flur und anschließend zu unserem Tagesziel dem Marktplatz von Kirchberg, der ältesten Stadt im Hunsrück, von wo wir schon mit guten Gedanken an die nächste Wanderung auf dem „Hunsrückcamino“ 2025 unseren Heimweg antraten
Mein Dank an alle Gefährten, welche dieses Wochenende unvergesslich machten. Ebenso Dank nach „Oben“ für die uns geschenkten Sonnenstunden, welche unserer Wanderung und den „gemeinsamen Weg“ erst so erlebnisreich machten.