Sogar aus Finnland kamen Pilger nach Ehrang

Im vergangenen Jahr (März bis November) haben sich rund 200 Pilgerinnen und Pilger in unserem Pilgerbuch eingetragen. Es waren sicherlich noch viele mehr, die unsere Pfarrkirche besucht haben, da sich erfahrungsgemäß nur ein geringer Teil der Besucher im Pilgerbuch registriert. Ein Beispiel für einen Spruch:

Mögen meine Wege offen vor mir liegen,

ob ich ersteige zerklüftete Bergeshöhen,

oder hinabziehe in die hohlen Tiefen der Täler,

oder mich schleppe über endlose Straßen im offenen Land,

oder mich Kämpfe durch das Dickicht dunkler Wälder:

möge ich immer schreiten

aufrecht und strahlend hin zu den ersehnten Orten

Diesen Pilgersegen des englischen Mönchs Gildas aus dem sechsten Jahrhundert hat Kerstin aus Düsseldorf am 25. April 2023 in unser Pilgerbuch geschrieben.

Die Einträge stammen meistens von Einzelpersonen, Paaren und Kleingruppen, die aus ganz Deutschland hierhergekommen sind. Viele sind aus Nordrhein-Westfalen, Norddeutschland und aus dem Osten angereist. Die weiteste Anreise hatten eine Pilgerin aus Wien, ein Paar aus Sheffield in Großbritannien sowie zwei Fußpilger, die den weiten Weg aus Finnland zu Fuß auf sich genommen hatten.

Manchmal versammeln sich größere Gruppen zum Gebet in unserer Kirche, wie zum Beispiel eine 14-köpfige Pilgergruppe aus Oldenburg sowie Jugendliche aus der evangelischen Schule in Neuruppin.

Die meisten Pilger wandern auf dem Mosel-Camino von Koblenz nach Trier, manche legen in Ehrang nur eine kurze Pause auf dem weiten Weg bis nach Santiago de Compostella ein.

Zum ersten Mal besuchte eine fünfköpfige Gruppe unsere Kirche, die auf dem Martinusweg unterwegs war. Der Weg beginn in Szombathely (Ungarn), der Geburtsstadt des Heiligen Martin, und verläuft durch Österreich, Deutschland (auch durch Trier), Luxemburg, Belgien und Frankreich bis nach Tours, wo der Heilige Martin Bischof war. Das Wegenetz umfasst insgesamt über 2500 Kilometer.

Viele Pilger freuen sich über unsere „sehr schöne“ und offene Kirche Sankt Peter mit ihrem schönen Pilgerstempel. Die Kirche sei ein „Ort der Kraft und Ruhe“, ein friedlicher Ort. Iris bedankt sich für eine mutmachende Predigt, ein anderer Pilger war vom Orgelspiel begeistert.

Bleiben wir also weiterhin gastfreundlich und halten unsere Kirche offen für alle, die wir auf einem Pilgerweg sind. Wir dürfen gespannt sein, wie viele Pilgerinnen und Pilger uns in diesem Jahr besuchen werden.

Joachim Hölle-Gindorf