Die St. Jakobusbruderschaft Trier e. V.
In vielen Städten auf dem Weg nach Santiago de Compostela gab und gibt es Bruderschaften, die sich um die vorbeiziehenden Pilger kümmern. Auch Trier hatte vom 13. Jahrhundert an wenigstens eine solche Institution. Sie ist damit die älteste nachweisbare Jakobusbruderschaft im deutschen Raum. In den Wirren der so genannten Säkularisation ist sie am Beginn des 19. Jahrhunderts untergegangen.
Im Sommer 2003 wurde die St. Jakobusbruderschaft in Trier nach 200 Jahren neu gegründet. Sie hat sich wieder zur Aufgabe gemacht, für die Pilger, die nach Santiago, aber auch nach Rom und evtl. nach Jerusalem ziehen, in christlichem Geist zu sorgen.
So werden die Wegmarkierungen der verschiedenen Pilgerwege im Raum Trier von Mitgliedern unserer Bruderschaft betreut. Auf diesen Wegen wird alljährlich ein offenes Pilgern für 1-2 Tage angeboten. Erfahrene Pilger der Bruderschaft beraten am Jakobusabend interessierte Neupilger. Eine aktuelle Büchersammlung steht zur Ansicht bereit. An diesem Abend kann ein individueller Pilgersegen empfangen werden. Mitglieder bieten im Rahmen der Aktion “Pilger willkommen”, großzügig durch Trier ziehende Pilger einen Schlafplatz für eine Nacht an. Andere Mitglieder arbeiten freiwillig in unserer Partnerherberge im spanischen Astorga.
Das Fest des hl. Jakobus am 25. Juli wird von den Mitgliedern in besonderer Weise gefeiert.
Weitere Aufgaben, wie der Kontakt zu ähnlichen Initiativen im Trierer Land und im benachbarten Europa, sowie die Erforschung der Geschichte der Jakobusverehrung und des Pilgerwesens insgesamt kommen hinzu.
Bischöfliche Anerkennung
Die St. Jakobusbruderschaft Trier ist offen für Christinnen und Christen aller Konfessionen sowie für alle Freunde des Camino.
Trotzdem verleugnet sie nicht ihre Wurzeln in der Katholischen Kirche – im Gegenteil. Denn auch die Wallfahrt nach Santiago war und ist eine typische Äußerung katholischer Frömmigkeitspraxis. Über dem Grab des Apostels Jakobus erhebt sich die Kathedrale des katholischen Erzbistums Santiago de Compostela.
Deshalb war es uns wichtig, die Zustimmung unseres zuständigen Bischofs, des Bischofs von Trier, Prof. Dr. Reinhard Marx für unsere Arbeit zu erhalten. Mit Schreiben vom 14. August 2003 hat Bischof Reinhard den Zielsetzungen unserer Bruderschaft ausdrücklich zugestimmt.
Schreiben des Bischofs an die sjb-trier [77 KB]
Aufnahme in die Erzbruderschaft des Hl. Jakobus
Die Erzbruderschaft des Heiligen Apostels Jakobus in Santiago de Compostela nimmt Jakobusbruderschaften als Mitglieder auf, die bestimmte Bedingungen erfüllen. Dazu gehört, dass die Satzung der jeweiligen Bruderschaft mit den Zielen des Jakobuspilgerwesens übereinstimmt, dass die jeweilige Bruderschaft von ihrem Ortsbischof anerkannt ist und natürlich, dass sie die Mitgliedschaft in der Erzbruderschaft beantragt.
All diese Bedingungen hat die sjb-trier wenige Wochen nach ihrer Neugründung erfüllt. Und so freut es uns, dass uns der Präsident der “Archicofradia universal del Apostol Santiago”, Agustin Dosil mit Schreibem vom 1. Mai 2004 mitgeteilt hat, dass die St. Jakobusbruderschaft Trier zum 25. März 2004 als Mitglied aufgenommen wurde.
In der deutschen Übersetzung heißt es im Begleitschreiben zur Aufnahmeurkunde: “Wie es wohl bekannt ist, nehmen mit dem Akt der Aufnahme in die Erzbruderschaft die Mitglieder der St. Jakoubsbruderschaft Trier an denselben Gnaden teil, die die Kirche der Erzbruderschaft gewährt.”
Somit ist der 25. März ein weiteres freudiges Datum in der Geschichte unserer Bruderschaft.