Im Zentrum des Wappens steht – etwas ungewöhnlich für eine Jakobusbruderschaft vielleicht, aber doch mit voller Absicht das Christus-Monogramm XP. Das ist es nämlich, worum es aus unserer Sicht im tiefsten bei jeder Wallfahrt geht: Jesus Christus zu begegnen, ihn vielleicht ganz neu zu entdecken, ihn besser kennen zu lernen. Dies vielleicht nicht für jeden in aller Ausdrücklichkeit. Aber wir wünschen vielen Menschen und wollen das unsre dazu tun, dass sie auf dem Weg nach Santiago eine Glaubenserfahrung machen. Und die hat für uns als Christen immer etwas mit Jesus Christus zu tun. Weil das so ist, weil auch diese Wallfahrt zum Grab des Apostels Jakobus eine Christuswallfahrt ist, deshalb sehen wir im Camino und allen Aktivitäten, die sich damit verbinden, auch die Chance von ökumenischer Begegnung. Als Stadt am Santiago-Pilgerweg ist Trier mit dem Heiligen Rock und dem Grab des Apostels Matthias selbst eine bedeutende Station für Pilger. Der Heilige Rock und die Axt des Apostels Matthias stehen für dieses Selbstbewusstsein. Natürlich gehört in das Wappen einer Jakobusbruderschaft die Muschel, das Zeichen der Santiagopilger seit vielen Jahrhunderten. Damit stellen wir uns bewusst in die alte Tradition, die es in ganz Europa, aber eben auch hier in Trier gibt. Wir sehen darin aber auch die Verbindung mit allen, die ebenfalls die Muschel in ihrem Wappen führen, den Bruderschaften und Gesellschaften, den Gemeinschaften und Initiativen, die sich wie wir, der Verehrung des Hl. Jakobus und der Pilgerbetreuung – teils natürlich auch unter anderen als dem christlichen Aspekt – widmen. Damit komme ich zu einem weiteren Zeichen in unserem Wappen, dem Pilgerstab mit der Kalebasse, dem ausgehöhlten Kürbis, den die Pilger als Trinkflasche benutzt haben. Er ist tatsächlich Sinnbild für die Pilger, um die wir uns kümmern wollen, sei es, dass sie hier in Trier Hilfe brauchen, oder aber sich per Anfrage, etwa über das Internet an uns wenden. Umgeben ist das Wappen vom Zwölferkranz der Sterne, der uns Christen zunächst an den Sternenkranz der apokalyptischen Frau in der Geheimen Offenbarung (Offb 12, 1) erinnert, der als solcher aber auch Teil der Europaflagge ist. Und an diese soll unser Wappen mit seinem blauen Hintergrund auch tatsächlich erinnern. Der Europarat hat den Camino 1987 zur Europäischen Kulturstraße Nr. 1 erklärt und damit den völkerverbindenden Charakter dieses Weges gewürdigt. Trier ist durch seine Geschichte und seine geographische Lage in besonderer Weise berufen, diese Idee mit Leben zu erfüllen und so wollen wir bestehende Brücken zu Jakobusfreunden in Luxemburg und Lothringen bewusst pflegen und ausbauen oder neue Brücken schlagen. Die Zweisprachigkeit des Stadtnamens soll die Ernsthaftigkeit dieses Anliegens noch unterstreichen. Ich denke, dies soll zu den Aufgaben, die sich unsere Bruderschaft gestellt hat, zunächst einmal genügen. Idee: Markus Nicolay Entwurf und Ausführung: Rudolph Schneider, Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Trier
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